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  • Nicole Vontobel

Projektunterricht in der Begabungs- und Begabtenförderung mit der «IIM»-Methode

Die «IIM»-Methode (Independent Investigation Method oder Individuelle Interessen Methode) wurde als 7-Schritt-Methode von Cindy Nottage und Virginia Morse in den 80er Jahren in den USA entwickelt (vgl. Nottage/Morse, 2000) und wurde mittlerweile durch einen zusätzlichen Schritt – die Reflexion – ergänzt. Mittels IIM können sich Schülerinnen und Schüler grundlegende Strategien aneignen, um ein eigenes Thema zielgerichtet und selbstständig zu erforschen.



«Viele Menschen haben sich schon einmal intensiv für irgendetwas interessiert, das sie weiterverfolgen wollten. Oft ist es dann notwendig, gewisse Fertigkeiten zu entwickeln, die den Umgang mit dem betreffenden Thema erst ermöglichen.» (Renzulli / Reis / Stedtnitz (2001, S. 97).


Im Sinne des Zitates von Renzulli, Reis und Stedtnitz entwickelt und fördert die IIM-Methode nicht nur das aktiv-forschende Lernen, sondern auch überfachliche Kompetenzen, Methodenkompetenzen sowie metakognitive Fähigkeiten wie die Fähigkeit zur Selbstorganisation und Selbstreflexion.


Darüber hinaus sind neben kognitiven Fähigkeiten auch die Aufgabenverpflichtung und Kreativität gefordert. Unterstützt durch die empathische, professionelle Lernberatung und -begleitung in der Zone der nächsten Entwicklung (Vygotsky 1978) bietet die IIM-Methode im Sinne von Renzullis Drei-Ringe-Modell ein perfektes «Gefäss», um kognitives Potenzial in entsprechende Leistung zu transferieren und einer Öffentlichkeit zu präsentieren.


Die 8 Schritte der IIM-Methode


  1. Thema suchen Das Thema kann ein gemeinsames Wunschthema in der Klasse sein – oder ein individuelles Thema, das zum aktiven Forschen einlädt.

  2. Ziele setzen Forscherfragen werden definiert und die Ziele des Projektes definiert. Daraus entsteht ein konkreter «Fahrplan».

  3. Thema erforschen Antworten zu den Forscherfragen werden in allen zugänglichen Quellen recherchiert und in Notizen festgehalten. Dabei gilt: eine Notiz pro Linie.

  4. Notizen ordnen Zu den Notizen werden Oberbegriffe/Titel gesucht. Dadurch, dass nur eine Notiz pro Linie geschrieben wurde, lassen sich die Zeilen ausschneiden und den entsprechenden Oberbegriffen zuordnen. So entstehen aus dem Notizen-Chaos strukturierte Notizen.

  5. Ziele überprüfen Die Erreichung der im Schritt 2 definierten Ziele wird überprüft. Die Schülerin oder der Schüler gibt sich selber ein kritisches Feedback in schriftlicher Form. Dadurch wird die Einschätzung der eigenen Leistung geschult.

  6. Produkt erarbeiten Ein Produkt wird erarbeitet, das zeigt, was neu gelernt wurde. Die Gestaltung und Umsetzung sind frei, d.h. das Produkt kann zum Beispiel technischer, gestalterischer, musikalischer oder schriftlicher Natur sein.

  7. Produktpräsentation Das erarbeitete Produkt wird in einer vorbereiteten, spannenden Vorstellung dem Publikum präsentiert. Das kann zum Beispiel die Klasse sein, den Lernenden im Schulhaus, den Eltern.

  8. Reflexion Mit dem Abschluss des Projektes erfolgt der Rückblick in Form einer Selbst- und Lernreflexion. Gefühle, Wissenszuwachs, Schwierigkeiten, Hemmnisse, überfachliche Kompetenzen, Selbstkompetenzen werden reflektiert und schriftlich festgehalten. Dadurch werden die metakognitiven Fähigkeiten aufgebaut und trainiert.



 


Materialien zur IIM-Methode


Einführung Projektarbeit: Interessen- und Fähigkeiten geleitet



Schritt 8: Die Reflexion




 


Weiterführende Informationen, Kurse & Workshops


IIM Research, Doris Müller-Hostettler (MAS IBBF FHNW)

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